2019 jährt sich zum 80. Mal der Beginn des zweiten Weltkriegs – der traurige Höhepunkt eines dunklen deutschen Kapitels, das nicht nur den Tod unzähliger Menschen zur Folge hatte, sondern auch maßgeblich bestimmte künstlerische und technische Entwicklungen unterdrückt hat. Ein solches Zeugnis ist das heute nahezu unbekannte Instrument Trautonium (Vorgänger des heutigen Synthesizers), das unter der Herrschaft der Nazis verboten und als „entartete Kunst“ betitelt wurde. Ensemble New Babylon arbeitet bei diesem Projekt mit dem weltweit einzigen Trautonium-Virtuosen Peter Pichler aus München zusammen und möchte mit 3 Auftragswerken das Instrument in das 21. Jahrhundert befördern. Die Auftragswerke wurden an die Komponistin Dganit Elyakim (Israel), die Komponistin Snežana Nešić (Serbien) und den Münchner Komponisten Alexander F. Müller vergeben. Darüber hinaus werden auch historische Stücke aus der Entwicklungszeit als auch Klassiker des Instruments aufgeführt.
Dieses Projekt ist eine Veranstaltung zur Kampagne „Erklärung der Vielen“ – eine bundesweite Kampagne von Kultureinrichtungen gegen rechten Populismus.
http://www.dievielen.de/erklaerungen/bremen
Konzertprogramm
– Dganit Elyakim (*1977, Israel): PlagiaRhythm (2019, UA) für Oboe, Klavier, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Trautonium und Zuspiel
– Snežana Nešić (*1972, Serbien): TRISTIA (2019, UA) für Trautonium, Oboe/Englischhorn, Klavier, Schlagzeug, Violine, Viola, Cello, Kontrabass
– Alexander F. Müller (*1987, Deutschland): Missed extinction (2019, UA) für Oboe, Schlagzeug, Trautonium, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass
– Harald Genzmer (1909-2007): Suite des danses für Solotrautonium und Loopmachine
– Paul Hindemith (1895-1963): Concertino für Trautonium und Streicher
– Harald Genzmer (1909-2007): Sonate für Trautonium und Klavier
Besetzung
– Ensemble New Babylon: Oboe, Klavier, Schlagzeug, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass
– Trautonium: Peter Pichler
– Dirigent: Lorenzo Ferrándiz (Spanien)
Konzerte
14.09.2019, 20:00 Uhr – Bremen, Theater am Leibnizplatz/Shakespeare Company (Uraufführung)
15.09.2019, 18:30 Uhr – Hannover, Sprengel Museum
16.09.2019, 20:00 Uhr – München, Einstein Kultur
Dieses Projekt wird gefördert von:
– Senator für Kultur Bremen
– Musikfonds e. V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
– klangpol / Netzwerk Neue Musik Nordwest
– Reidemeister & Ulrichs Stiftung
– Annie und Walter Robinsohn Stiftung
– Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.
– Harald-Genzmer-Stiftung